Durch den Zustrom von europäischen Künstlern bildete sich bereits während des 2. Weltkriegs in den USA eine neue Avantgardeszene mit diversen Stilrichtungen. Im Osten war dagegen der sozialistische Realismus vorherrschend und Deutschland wurde nach der Kapitulation zwischen diesen beiden Lagern geteilt.

Frieden und Freiheit

… sind deshalb existenzielle Inspirationsquellen für die Kunst der Gegenwart. Für das was die Menschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchlebt hatten, was kaum in Worte oder Bilder zu fassen war, entstand:

Abstrakter Expressionismus

Zu ihm zählten bereits orgiastische Happenings, anfänglich von den Surrealisten veranstaltet, die das Action Paining inspirierten. Während des Wiederaufbaus in Zentraleuropa formierten sich Lyrische Abstraktion, Informel und Tachismus als Echo auf den überstandenen Krieg und der neuen expressionistischen Avantgarde aus den USA. Generell unterscheidet sich die Abstraktion in dieser Phase gegenüber früheren dadurch, dass keine geplanten Formen mehr exsistieren, sondern sie sich spontan aus einem emotionsgeführten Duktus ergibt.

Mit der Art Brut wurden u.a. Randgruppen, wie geistig Behinderte und psychisch Kranke, die zuvor noch der Verfolgung ausgesetzt waren, durch die Kunst wieder rehabilitiert.

Colour Field Painting bzw. Farbfeldmalerei ist ebenso eine weitere Richtung des Abstrakten Expressionismus, die in Amerika aufkam.

Die Op Art mit ihren optischen Täuschungen und psychedelischen Mustern hatte sich in den 60iger Jahren aus dem Konstruktivismus entwickelt und bildet einen Übergang zu neuen Themen.

Zwischen “neuem Realismus” und Postmoderne

In der Zwischenzeit war auch im Westen die gegenständliche, figurative Kunst mit Pop Art und Fotorealismus wieder im Kommen, während im Osten sozialistischer Realismus bevorzugt wurde. Galt abstrakte Kunst dem Westen als Ausdruck von Freiheit, ließen sich auch einzelne Künstler im Osten diese Freiheit nicht nehmen. Und auch im Westen erreichten die Ideen einiger Künstler politisch-gesellschaftliche Ausmaße: Die Situationisten erweiterten den Kunstbegriff, der jeden Ausdruck, auch Alltägliches, zur Kunst erklärt. Sie setzten sich für postmoderne Werte ein und entwickelten Konzepte zur Kreation von Situationen, um das Leben selbst als Kunstwerk zu verstehen. Um dies zu verdeutlichen, eignet sich besonders die Entwicklung von Minimal zu Fluxus:

der Minimalismus sucht die Entpersönlichung der Kunst mit einfachen, klaren, geometrischen, monochromen Elementen oder seriellen Produkten, oft mit repetitiver Anordnung.

Aus der Minimalart entwickelte sich dann die Konzeptkunst. Ziel ist dabei die „Entmaterialisierung“ der Kunst, der Fluxus und dass Ideen hinter der Kunst durch Texte, Bücher oder Skizzen in den Vordergrund treten. Letztlich werden die Gedanken und Assoziationen der Betrachter selbst zum Kunstwerk.

Parallel dazu gestaltet sich vom Happening über Performance zur Body Art der eigenen Körper als Medium der Kunst.

Neue Wilde

In den frühen 80iger Jahren kommt eine Stilrichtung, die durch den heftigen Gestus zunächst Neoexpressionismus genannt wird, hinzu. Exzessive Szenen zeigen durch grob-betonten Duktus und extreme Farbwucht, von düster bis neongrell, extreme Gefühle der Individuen.

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands und der Jahrtausendwende erobern zunehmend elektronische Medien den Alltag und mit Lichtinstallationen oder dem Internet auch die Kunst. Auch die Kostbarkeit der Natur findet neue Aufmerksamkeit …